Ein Aufräumplan für die ganze Familie

Wie Kinder im Haushalt helfen können

Welche Aufräumaufgaben Kinder in welchem Alter machen können

Gute Vorsätze

Das neue Jahr hat begonnen und wir starten mit reichlich guten Vorsätzen in die kommenden Monate. Im vergangenen Jahr war einer meiner neuen Vorsätze, nicht mehr ganz so viel Zeit ( und Nerven! ) an das tägliche Haushaltschaos zu verlieren und die Rechnung ist aufgegangen!

Diese Rechnung habe ich natürlich nicht allein gemacht. Dafür habe
ich die ganze Familie mit ins Boot geholt und es war ein Gewinn für alle Beteiligten.

Kinder sind schon recht früh in der Lage, regelmäßig kleinere Aufgaben zu übernehmen und im Haushalt zu helfen. Als liebende Mamas neigen wir nur all zu oft dazu, unsere Kleinen zu schonen und zu entlasten und die Dinge lieber eben schnell selber wegzuräumen, als Zeit und Energie in die Diskussionen und Bitten um Hilfe zu investieren. Leider ist dieser Weg auf Dauer weder besonders nachhaltig noch nervenschonend.

Im Grunde genommen ist eine Familie gut mit einem Kleinunternehmen vergleichbar. Es gibt jede Menge Aufgaben, Ziele und Wünsche, jeder bringt andere Begabungen und Talente mit und am Ende wollen wir unterm Strich vor allem Gewinn machen. Beim Kleinunternehmen Familie heißt dieser Gewinn natürlich nicht ein sattes finanzielles Plus, sondern fröhliche und glückliche Zeit miteinander.

Damit das gelingen kann, sollten nicht nur die schönen Momente als Familie geteilt werden, sondern auch die weniger angenehmen Aufgaben und hier kommt auch schon das Thema Aufräumen ins Spiel.

Aufräumen – Ein Erfolgserlebnis

Marry Poppins, das wohl berühmteste Kindermädchen der Welt hätte es treffender nicht formulieren können: „ In every job that must be done, there is an element of fun.“
Das beim Thema Hausarbeit keiner laut „ JUHU“ schreit, ist klar, aber wenn wir unsere Kinder nicht einfach nur dazu verdonnern etwas zu tun, sondern ihnen viel mehr vermitteln, wie wichtig ihre Hilfe und Kooperation im Alltag für die ganze Familie ist, dann stehen die Chancen gut, dass neben mehr Ordnung, vor allem auch die Erkenntnis und das Bewusstsein, etwas für die Familie geleistet zu haben unsere Kinder mit etwas Unbezahlbarem belohnt: Dem Stolz auf die eigene Leistung.

Das Vorher-Nachher-Ergebnis hat man beim Aufräumen so schnell wie sonst kaum irgendwo vor Augen und wenn man sich danach gemeinsam hinstellt, das Ergebnis bewundert und die schöne Ordnung noch mal über den grünen Klee lobt, ist die Freude über dieses in so kurzer Zeit geschaffene Erfolgserlebnis schnell höher als der eben noch empfundene Frust über die vor einem liegende Arbeit.
Gemeinsam können wir viel mehr schaffen und je eher wir unsere Kinder mit ins Boot holen, desto schneller profitiert die ganze Familie davon.

 

 Altersgerecht Aufgaben gemeinsam finden

Um das eben so hoch gelobte Erfolgsergebnis erleben zu dürfen, müssen wir unsere Kinder vor allem am Anfang bei ihren neuen Aufgaben gut unterstützen. Wichtig ist, dass wir unsere Kinder mit den an sie gestellten Aufgaben nicht überfordern und uns vor allem bei neuen Aufgaben die Zeit nehmen, sie zu unterstützen und liebevoll anzuleiten.
Jedes Kind ist anders und niemand, als die eigenen Eltern, wird besser in der Lage sein einzuschätzen, welche Aufgaben das eigene Kind übernehmen oder eben noch nicht übernehmen kann.
Die hier präsentierte Auflistung darf aus genau diesem Grund und in diesem Sinne lediglich als Anregung und Vorschlag dienen.

Gemeinsames Aufräumen als Qualitätszeit

Auch gemeinsames Aufräumen ist eine Form von One on One – Qualitätszeit und wenn wir diese genau so benennen und hervorheben, hat der abendliche gemeinsame Küchendienst gleich noch einen weiteren wunderbaren Nebeneffekt.
Beim Abwaschen hatte ich schon die besten Gespräche mit unserem Großen und unsere Jüngste wird in der Küche zur wahren Plaudertasche. Da erfahre ich manchmal Geschichten aus ihrem Alltag, die ich sonst womöglich gar nicht gehört hätte.

Jeder von uns hat Aufgaben, die er lieber erledigt als andere. Unseren Kindern geht es da nicht anders. Der eine wäscht gerne ab, der andere sortiert lieber die Socken weg. Es geht nicht darum, dass all diese Aufgaben perfekt ausgeführt werden, sondern darum, unsere Kinder an all diese Aufgaben heranzuführen und sie im „ darin sicherer werden“ zu unterstützen. Manchmal braucht es seine Zeit, bis all diese Abläufe gut funktionieren. Mit der richtigen Anleitung und einer guten Portion Geduld im Gepäck gelingt es aber auf jeden Fall und ist ein großer Gewinn für die ganze Familie…

Bei uns hat jedes Kind in jeder Woche eine feste Aufgabe und diese Aufgaben wechseln dann wöchentlich. Einer hat „Tischdeckdienst & Lunchboxservice“, einer „Küchendienst“ und das dritte Kind flitzt Abends durch die Wohnung und räumt alles herumliegende weg.
Natürlich haben wir auch mal Tage, an denen die Zeit zu knapp ist, das Abendbrot viel später drann ist als geplant oder wir lange unterwegs waren. Dann fällt der Dienst eben auch mal ins Wasser, ( und Ihr könnt Euch denken wie traurig die Kids dann sind 🙂 ), vollkommen Wurst!

Aber ich sag Euch was, wenn wir am Wochenende alle gemeinsam ’ne Stunde ranklotzen, blitzt die Bude danach und wir haben den Rest der Zeit für uns als Familie. Einen größeren Gewinn kann ich mir gar nicht vorstellen!

In diesem Sinne, einen gewinnreichen Start ins neue Jahr!

 

 

Socken zocken!

 

Vor einigen Jahren schenkte uns eine liebe Freundin das Spiel „Socken zocken“ von Haba.
Bei dem Spiel geht es darum, gleichaussehende Socken zu Paaren zusammenzufinden. Ein wirklich süßes Spiel, welches nicht nur die Konzentration fördert, sondern auch den Blick aufs Detail schärft und meinen Kids immer viel Spaß gemacht hat.

 

Socken zocken von HABA

 

Im wahren Leben gehört Socken sortieren so ziemlich zu den letzten Dingen, die ich gerne tue. Es graut mir davor, die Bunt-Weiss-Wäsche nach dem Trocknen abzunehmen, weil dort jedes mal etwa 40 Paar Socken darauf warten, zusammengelegt zu werden. Ätzend!!!

Irgendwann, als ich mal wieder vor meinem Wäscheständer stand und mich genervt an die Arbeit machte, kam mir die Idee. Ich rief die Kids zusammen und fragte, ob sie nicht mal Lust auf ’ne Runde „Socken zocken LIVE “ hätten.

Ich hatte Glück, sie wollten mitspielen 🙂 !

 

Socken sortieren mit Kindern

 

Also, alle Socken runter von der Leine, rauf auf’s Handtuch und ab auf den Boden damit.

Wer es schafft, sieben Paare zusammenzulegen, bekommt von mir als Gewinn einen Arbeitspunkt spendiert (mehr zu unseren Arbeitspunkten hier). Es geht dabei nicht um Zeit, sondern wirklich nur ums Ergebnis.
Es läääääuft, Outsourcing für Fortgeschrittene so zusagen ( o.k., man könnte es auch Outsourcingstrategien für faule Mamis nennen, aber das klingt natürlich furchtbar uncharmant!)

 

Aufräumen mit Kindern

 

Nennen wir es  eine win-win-Situation, über die sich beide Seiten freuen und bei der man davon ausgehen kann, dass der Nachschub ganz sicher nicht lange auf sich warten lässt….

Also, ran an die Socken und fröhliches zocken!

Aufräumen mit Kindern

Post-it – Alarm

Ein Putzplan für die ganze Familie

Das Thema Aufräumen mit Kindern gehört ganz sicher zu den Dingen, die man ständig neu-und weiterentwickelt. Dass es nicht zu den Lieblingsaufgaben gehört, ist auch klar und dass es dennoch passieren muss, leider auch.

Von einem meiner „Aufräumtrümpfe“ ( dem Lucky ) habe ich Euch ja schon mal berichtet, aber manchmal liegt eben leider noch mehr rum, als nur Spielzeug. Wenn die Wohnung am Wochenende mal wieder Zeltplatz, Achterbahn, Autorennstrecke, Großküche, Bastelwerkstatt und Badelandschaft in einem war, dann wird’s ernst.

Da hilft nur noch die Flucht nach draußen oder „Post-it Alarm“.

Die Idee zu „Post-it Alarm“ kam mir vor eignen Wochen, als die Wohnung mal wieder so aussah:

 

 Aufräumtips mit Kindern

 

Die Kinder hatten am Wochenende zuvor den Vorschlag gemacht, dass sie mal eine ganz Woche lang nur das aufräumen müssen, was sie möchten. Sie hatten untereinander abgemacht, dass das ja gar kein Problem sei, wenn jeder, der etwas zum Spielen benutzt hat, selbiges gleich wieder wegräumt.

Nach dieser Woche kann ich aus ganzem Herzen sagen : Aufräumanarchie für Kinder ist nix für Eltern mit schwachen Nerven!
Was hab ich mich vor dem Aufräumen am Wochenende gefürchtet. Im Grunde genommen war es ein Wunder, dass ich das überhaupt erlebt habe und mir nicht schon vorher einen doppelten Bänderriss nach Sturz über herumliegendes Spielzeug zugezogen hatte.

Aber ich musste da durch und das ganz sicher nicht allein!

Die Aufräumaufgaben in der Wohnung türmten sich und so kam mir die Idee mit den Post-its.

 

Aufräumen mit Kindern

 

Beim Aufräumen haben wir alle Aufgaben, die wir lieber übernehmen, als andere. Manch einer ordnet und sortiert lieber Kleinkram und andere sind eher für’s Aufräumen und Grundputzen. Der Eine findet Staubwischen total nervig und dem Nächsten macht es dafür mehr Spaß als Stifte zurück zu sortieren.

Beim Aufräumen mit Kindern ist Post-it Alarm also eine feine Sache.
Post-It Alarm ist eine Art Aufräumspiel, fast eine kleine Aufräumchallenge, bei dem alle nach Kräften mitspielen aber niemand Aufgaben übernehmen muss, die er total nervig findet.

Ich male alle Aufräumaufgaben auf Post-its. An dieser Stelle meine aufrichtige Entschuldigung für meine dilettantischen Zeichnungen. Zeichnen gehört so gar nicht zu meinen Stärken… 🙁
Jede Aufgabe bekommt ein eigenes Post-it und kommt an eine Schranktür. Daneben hat jeder einen Platz, an den das Post-it mit der Aufgabe, die man sich ausgesucht hat, geklebt wird. Wenn die Aufgabe erledigt ist, kommt der Post-it Zettel auf ein farbiges Blatt, auch hier hat jeder sein eigenes. Bei uns kleben die am Schrank gegenüber…

 

Post-Its als Aufräumhilfe

 

Die Dinge, die an so einem Tag aufgeräumt werden müssen, bleiben die selben, aber irgendwie macht es so mehr Spaß. Vielleicht weil man noch besser sieht, wie viel man schon erledigt hat, und keiner Aufgaben übernehmen muss, die er total blöd findet.

An den letzen Wocheneden sind wir mit Post-it Alarm ganz gut durchgekommen und waren ohne viel Gemaule schnell wieder bei einer guten Ordnung angekommen. Aufräumen ohne viel Gemaule klingt gut, oder?
Also, ran an die Post-its und viel Spaß & Erfolg beim Aufräumen!

 

 

Der Pate – ein freundlicher Familienhelfer

 

Mamaaaaa, Mamaaaaaaaaaaaaaaaaa….
An manchen Tagen gefühlte 2000 mal, innerhalb einer Minute versteht sich! Ich brauchte dringend „some serious support“ und darum gibt’s bei uns jetzt Helferchen.
Als unser Großer in die Schule kam, fand er es super, dass ihm ein Pate zur Seite gestellt wurde. Ein cooler Typ, sogar schon aus der Vierten. Einer, der immer hilft und auf dem Schulhof auf einen aufpasst. Dieser Pate hat mächtig Eindruck gemacht und ich denke, dem Paten hat das Aufpassen auf unseren Kleinen ebenso viel Spaß gemacht, wie es Nick gefallen hat, jemanden an seiner Seite zu wissen.

 

Helferchen_0222

 

 

Etwa so kam mir die Idee mit den Familienpaten.

Mein Mann ist unter der Woche viel unterwegs und oft nicht in Berlin, so dass ich mit den Kids häufig allein bin. Alles in allem kein Problem, aber dieses ständige Rufen wegen Dingen, die sie eigentlich allein machen könnten, oder zumindest mit Hilfe ihrer Geschwister, war manchmal schon ein wenig nervig.

Jeden Sonntag Abend ziehen wir nun unsere Helferchen für die kommende Woche und bisher hat das tatsächlich ganz gut geklappt.
Das Helferchen hilft mit all den Dingen, die man eben nicht alleine schafft, oder alleine machen mag. Anziehen, Suchen, Aufräumen….
Neulich kam Leo mit einer Playmofigur zu mir, auf die er den Helm nicht aufgesetzt bekam. Ich hatte die Hände aber im Abwaschbecken und hab ihn gleich an sein Helferchen verwiesen. Helm auf, Kinder glücklich. Der eine, weil er Hilfe bekommen hatte, der andere, weil er heldenhaft helfen konnte und sein Bruder ihm dankbar für die Hilfe war.

Heute Abend haben wir wieder Helferchen für die kommende Woche ausgelost und Leo und Lil hatten sich gegenseitig als Paten gezogen. Beide liefen Hand in Hand aus der Küche und Lil fragte: Na Leo, wollen wir jetzt was spielen, oder soll ich Dir bei irgendetwas helfen?“

Wie süß ist das denn!?!

Verantwortung für einen anderen zu übernehmen kann so was tolles sein und es macht mich als Mama wirklich glücklich, so kleine Glücksmomente zu beobachten. Die anderen weniger herzlichen Geschwistermomente kommen garantiert auch wieder, bestimmt schon morgen!!! 🙂

Also, auf ein Neues und einen guten Start in diese Woche ( mit und ohne Helferchen )  … 🙂

 

 

Lucky – meine Aufräumhilfe

 

Darf ich vorstellen, das ist Lucky!

 

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Lucky ist unser neues Haustier und mein Verbündeter im Kampf gegen das Chaos.

Wenn ich unsere alltäglichen 30 Minuten, die ich am Ende des Tages für das Aufräumen der Kinderzimmer einplane, in Form eines Aktivitäsprotokolls darstellen müsste, würde das ziemlich genau so aussehen:

20 % Rumgemaule 
45 % Spielen
35 % Aufräumen

Aufräumen mit Kinder hat es an manchen Tagen wirklich in sich und kostet viele Nerven.
Die Tage, an denen wir mal nicht  Lawinen von Spielzeug aufräumen müssen kann ich an einer Hand abzählen.

Ich brauchte also dringend Unterstützung und die bringt jetzt Lucky.

Lucky frisst am allerliebsten liegengebliebenes Spielzeug. Wenn ich also mehrfach darum gebeten habe, dass dieses oder jenes noch weggeräumt werden muss und es nicht passiert, dann bekommt’s eben der Lucky.

Lucky spuckt die Sachen erst am Samstag wieder aus und wenn sie dann nicht hoppi galoppi an ihren Platz geräumt werden, bekommt er sie gleich wieder. Das ist allerdings noch nie bei uns passiert. 🙂

Schon der Satz „Ohh, ich glaube Lucky knurrt schon der Magen“ lässt meine Kinder ganz schnell flitzen und alles eben noch so wichtige ist plötzlich gar nicht mehr so wichtig, wie das Spielzeug in Sicherheit zu bringen.

Lucky ist aus einem alten Pappkarton entstanden und die Medaille hat er sich bei uns wirklich verdient!
Ich habe den Karton zuerst einmal fest zugeklebt, und dann die schräge Klappe angezeichnet und zugeschnitten. Im Anschluss daran habe ich Lucky mit braunem Packpapier beklebt und die Maske zugeschnitten und aufgeklebt.

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Für Lucky muss ich übrigens keine Hundesteuer zahlen und er muss auch nie bei Regen noch mal raus. Herrlich, so lobe ich mir unser Hündchen!
…auch wenn ein echter natürlich auch toll wäre!!!

 

 

 

 

 

Drehscheibe ins Glück!

 

Dass Geschwister immer mal streiten, ist ja kein Geheimnis, wusste ich vorher. Dass sie sich an manchen Tagen den Dreck unterm Fingernagel nicht gönnen wollen, wusste ich auch noch. Aber dass sie das mit Vorliebe gefühlte hundert mal schon vor dem Frühstück machen würden, und zwar vorzugsweise um Dinge, die einem Menschen mit normalem Verstand sooo unwichtig erscheinen, erzeugte bei mir extrem schlechte Laune und ich drohte meinen Restverstand zu verlieren.
Geschwisterrivalität ist normal, ich weiss, aber eben auch soooo nervig!
Anfangs habe ich mich noch bemüht, eine faire Entscheidungshilfe und Schlichterin zu sein, aber je mehr ich versucht habe zu schlichten, desto mehr neue Streitigkeiten kamen auf. Mein eben erwähnter Restverstand war schon bald nicht mehr in der Lage sich zu merken, wer gestern den Lichtschalter zuerst angemacht oder die Tür zuerst geöffnet hatte. Auch wusste ich bald nicht mehr, wer gestern auf welchem Platz am Esstisch sitzen oder die Knöpfe an der Espressomaschine drücken durfte. Ganz zu schweigen vom Marmeladenlöffel, der abgeleckt werden durfte oder wer gestern Abend zuerst zum Waschen und Zähneputzen zu mir ins Bad musste. Phuuu, schon beim Aufzählen bekomme ich wieder Schnappatmung! 🙂

Irgendwann in einem dieser Streitmomente, fragte ich mich, warum wir das mit 3 Kindern hier zuhause ständig als Thema haben und die Erzieher in der Kita mit 15 nicht. Voilà, da kam mir die Idee mit der Uhr. In unserer Kita gibt es so eine Uhr in den Gruppen, jedes Kind hat ein Symbol und wenn der “ Große Tag “ ran ist, darf dieses Kind besondere Aufgaben übernehmen.

Bingo, Aufgaben und Themen hatte ich genug, und zwar sowohl bei den Kindern beliebte  als auch weniger beliebte, und die habe ich alle auf diese tolle Uhr gepackt.

Drehuhr

Ich habe die Uhr in 3 Tage unterteilt, eben so viel, wie es Kinder sind. Die innere Scheibe hat je Feld ein Symbol oder Foto für jedes Kind. Auf der äußeren Scheibe stehen die Symbole für die suuuupertollen Dinge, die dieses Kind an dem Tag machen darf und die vorher ewig zu Streit geführt haben. Jaja, richtig, Highlights wie Tür und Lichtschalter zuerst bedienen, den Esstischstuhl wählen, beim Frühstückmachen oben auf der Arbeitsfläche sitzen und zuschauen,den Tisch eindecken u.s.w…..
Es gibt einen Supertag.  Dieser Tag ist im Grunde genommen das Zugpferd für die ganze Uhr. An diesem Tag darf man fast all die tollen Dinge machen und muss am Abend als letztes Kind ins Bad zum Zähneputzen und Fertigmachen.
Das Kind auf dem nächsten Tag hat 15 min Mama-oderPapazeit für sich allein. An manchen Tagen geht es nicht oder erst abends im Bettchen, dann lesen wir bei diesem Kind halt ein bisschen länger vor oder ich massiere noch die Füsschen. Hauptsache ungeteilte Zeit. Die geniessen übrigens nicht nur die Kids…! Das mit den 15 min geht erst dann, wenn die Kinder allesamt alt genug sind, um die Zeit für die anderen zu ermöglichen. Wenn die Geschwisterkinder noch zu klein und in einem Alter sind, wo sie sich nicht mal 10 Minuten allein beschäftigen können, macht das keinen Sinn. Ich habe damit erst angefangen, als die Zwillis reichliche Drei waren.

Dann gibt es noch den dritten Tag, das ist der Tag vor dem Supertag. Das Kind an diesem Tag hat als Highlight, dass es morgens den Marmeladenlöffel vom Brote schmieren ablecken darf. Oder ein Obst vorweg naschen, wenn es Müsli gibt. Eben irgendetwas Feines, was die anderen nicht dürfen.  Dieses Kind, muss sich am Abend ohne Theater zuerst bettchenfertig machen. Ohne Gemecker und Gemucke. Wenn das gut klappt, darf  die Uhr weitergedreht werden und der nächste Tag ist der Supertag. Aber eben nur dann!
Ohh, es läuft wie am Schnürchen. Was hatte ich vorher Theater darum, wer zuerst Zähneputzen muss und nicht mehr weiterspielen darf, DRAMEN! Jetzt sage ich bei einem Ansatz von Theater nur: „Oh, ich dachte Du wolltest die Uhr weiterdrehen, Du hast doch morgen deinen Supertag“ und hopps, ist das Kind auch schon im Bad!

Seit einigen Monaten habe ich noch die grünen Symbole hinzugefügt. Das sind Aufgaben, die an diesem Tag vom jeweiligen Kind übernommen werden müssen. Bei uns ist das Geschirrspüler ausräumen oder einräumen, Staubsaugen oder Staubwischen und am dritten Tag die Waschbecken im Bad putzen.
Unsere Kinder waren mit vier und sieben Jahren jetzt alt genug, um ein wenig Verantwortung im Haushalt zu übernehmen und wenn man weiß, wie viel Mühe es macht, ein Waschbecken zu putzen, kleckert man beim Händewaschen das nächsten Mal gleich ein bisschen weniger rum.

Die Uhr ist variabel, jede Geschwisterkonstellation, die Stärke der Geschwisterrivalität und jedes Alter bringt seine eigenen Streitthemen mit sich, aber für den Moment hat sie mich vor dem Wahnsinnigwerden bewahrt.

Unsere Drehscheibe habe ich über das Programm Numbers per Diagramm mit 33% erstellt. Je nach Anzahl der Kinder einfach die % anpassen. Die Blankodrehscheiben für  Familien mit drei Kindern habe ich hier zum Ausdrucken hinterlegt.

Drehscheibe aussen     Drehscheibe innen